Krebs im Alter
Experten sind sich darüber einig, dass Wirksamkeit und Verträglichkeit von modernen Krebstherapien nicht vom kalendarischen sondern vom biologischen Alter eines Menschen abhängen. Konkret bedeutet dies zunächst: Wenn ältere Menschen (jenseits von 65 Jahren) an Krebs erkranken, jedoch ansonsten gesund sind, können sie genauso behandelt werden wie jüngere Patienten. Anders wird die Lage bei hochaltrigen Menschen (ab 80 Jahren) eingeschätzt: Sie leiden altersbedingt meist unter verschiedenen chronischen Erkrankungen gleichzeitig (Komorbiditäten), so dass hier eine individuelle Einschätzung der Therapiefähigkeit mit Hilfe von Tests (geriatrisches Assessment) gefordert wird.
Einstieg ins Thema
Mit seiner Spezialseite „Krebs im Alter: Individuelle Behandlung und Betreuung“ liefert der Krebsinformationsdienst (KID) einen umfassenden Einstieg.
Die Deutsche Krebsgesellschaft geht der Frage "Geriatrische Onkologie – Ist die Onkologie mit der Geriatrie überfordert?" nach.
Auf dem Onko Internetporrtal der Deutschen Krebsgesellschaft widmet sie sich dem Thema "Krebs im Alter: Spezielle Bedürfnisse, spezielle Therapien".
Weitere Expertenmeinungen
Der Artikel "Geriatrisches Assessment in der onkologischen Betreuung älterer Patienten" von PD Dr. Honecker, Experte für onkologische Geriatrie, und PD Dr. Ulrich Wedding aus dem Archiv der Zeitschrift "Der Onkologe" herunterladen.
Selbsthilfe
Der Verein Senioren-Krebshilfe ist an der Universitätsklinik für Innere Medizin in Innsbruck (Österreich) angesiedelt. Prof. Dr. med. Stauder ist Ansprechpartner der Website "Gemeinsam gegen Krebs im Alter".
Hilfe und Beratung
Psychoonkologische Hilfen für Betroffene und Angehörige
Das Informationsblatt "Diagnose Krebs: Wie geht mein Leben jetzt weiter? - Psychoonkologische Hilfen bei Belastungen" vom Krebsinformationsdienst fasst wichtige Fragen zusammen, die in psychoonkologischen Beratungsstellen beantwortet werden.
Der Überblick zu regionalen und bundesweiten Beratungsstellen auf INKA.
Information und Beratung rund um das Thema Pflege
Es existieren bundesweit "Pflegestützpunkte", die Ratsuchende umfassend zu Versorgungs- und Hilfemöglichkeiten in Wohnortnähe bereits im Vorfeld einer Pflegebedürftigkeit informieren. Darüber hinaus haben Menschen mit bewilligter Pflegestufe seit 2009 einen Rechtsanspruch auf Pflegeberatung. Qualifizierte Berater und Beraterinnen entwickeln in diesem Fall gemeinsam mit den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen eine Hilfestrategie (Fallmanagement). Dies bedeutet: Alle verfügbaren Hilfsangebote werden koordiniert und auf die persönliche Pflegesituation abgestimmt.
Zentrum für Qualität in der Pflege
bietet eine Online-Datenbank für die Suche nach Pflegestützpunkten in Wohnortnähe an. Mehr...
Das "Patiententelefon" der Theodor Springmann Stiftung stellt umfassende Linksammlungen zu den Themen "Pflege" und "pflegende Angehörige" zur Verfügung. Mehr...
Regionale Versorgung
Das Palliativwerk Oldenburg eG bietet für schwerstkranke Menschen Hilfen in der häuslichen Umgebung, um Krankhausaufenthalte zu vermeiden. Mit der Broschüre "Zu Hause leben – zu Hause sterben. Ein Wegweiser durch die Palliativ- und Hospizversorgung in Oldenburg" stehen regionale aber auch überregionale Informationen und Kontakte zur Verfügung.
LAGO Brandenburg e. V. gibt den Flyer "Krebs – Was kann ich tun?" mit aktualisierten Informationen für Patienten und Angehörige in Brandenburg heraus. Sie beziehen sich auf Aufgaben und Angebote von stationären Hospizen, Palliativstationen, ambulanten Hospizdiensten, zur spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV). Die Broschüre kann auch kostenfrei bestellt werden.
Spezialthemen
Arzneimittelversorgung im Alter
Aufgrund des natürlichen Alterungsprozesses lassen Organfunktionen nach. Daher leidet laut Berliner Altersstudie etwa ein Drittel aller Menschen über 70 Jahre an bis zu fünf chronischen Krankheiten gleichzeitig. Ausgefallene Funktionen werden durch Medikamente ersetzt, so dass ältere Menschen zunehmend mehr Medikamente parallel einnehmen. Daraus erwachsen bisher unterschätzte Probleme, wie z.B. die fehlende Übersicht über die komplette Arzneimittelversorgung (Medikationsprofil) des einzelnen älteren Patienten. Die "Geriatrische Pharmazie" setzt sich für die Optimierung von Medikamentenprofilen für geriatrische Patienten und Patientinnen ein, um dadurch Nebenwirkungen und weitere Folgeerkrankungen zu vermeiden. Mehr...
Die "Pharmazeutische Zeitung - PZ-Online" berichtet in der Ausgabe 11/2012 über verringerte Abbrüche von Chemotherapien durch intensivere Apothekenbetreuung. Mehr...
Um die Arzneimittelsicherheit für Senioren zu erhöhen, bietet die Techniker Krankenkasse (TK) für ihre Mitglieder den Service "Arzneimittelkonto TK-ViA" an.